Medikamente

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Jede Theorie und Medikation sollte ausführlich und in Person mit einem Facharzt und/oder Long-Covid Zentrum besprochen werden. Auf keinen Fall sollten Selbstversuche unternommen werden.

 

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Jeder Long-Covid Patient wird es schon aus dem Mund unzähliger Ärzte gehört haben: Long-Covid ist leider noch nicht heilbar.

Was hierbei aber oftmals untergeht: Die verschiedenen Symptome sind dennoch oft behandelbar.

 

Es gibt mittlerweile viele sogenannte „Off-Label Therapien“, bei denen existierende Medikamente versuchsweise zur Behandlung von Long-Covid verwendet werden. Diese Therapien haben oftmals großen Erfolg, z.B. in den Bereichen Entzündungen, Müdigkeit, oder Brain Fog.

 

Leider gibt es nur sehr vereinzelte Long-Covid Zentren, die um diese Therapien wissen, geschweige denn sie verschreiben. 

Legende:

Effekt
5/5
Nebenwirkungen
5/5

Übersicht

Immunsystem, Entzündungen

Ursachen-Orientiert

Eine der möglichen Ursachen von Post-COVID: Überreaktion des Immunsystems. Autoantikörper. Entzündungen im ganzen Körper. Crashes nach Belastung. Therapieansätze helfen hier oftmals sehr gut, da früh in der Kausalkette. Allerdings experimentell und hohe Nebenwirkungen. Ansprechpartner sind Hausarzt, Lungenarzt, Post-COVID Ambulanz.

Low-Dose-Naltrexone

Effekt
4/5
Nebenwirkungen
2/5

Low-Dose-Aripiprazol

Effekt
3/5
Nebenwirkungen
2/5

Kortison Stoßtherapie

Effekt
4/5
Nebenwirkungen
5/5

Monoklonale Antikörper

Effekt
5/5
Nebenwirkungen
2/5

Antihistaminika

Effekt
2/5
Nebenwirkungen
1/5

Virusreste oder Virus-Reaktivierung

Ursachen-Orientiert

Eine der möglichen Ursachen von Post-COVID: Verbleibende COVID-19 Virusreste im Körper oder Reaktivierung von anderen Viren (z.B. Herpes). Hierdurch Überreaktion des Immunsystems. Theorie konnte noch nicht bestätigt werden, dennoch teilweise
Erfolgsberichte von Betroffenen. Allerdings experimentell und hohe Nebenwirkungen.
Ansprechpartner sind Hausarzt, Post-COVID Ambulanz.

Nikotin-Pflaster

Effekt
3/5
Nebenwirkungen
4/5

Valtrex

Effekt
3/5
Nebenwirkungen
4/5

Monoklonale Antikörper

Effekt
5/5
Nebenwirkungen
2/5

Antivirale Mittel

Effekt
???
Nebenwirkungen
???

Gefäße, Durchblutung & Sauerstoffversorgung

Ursachen-Orientiert

Eine der möglichen Ursachen von Post-COVID: Die Endothelien in den Gefäßen sind geschwächt, oder Mikrogerinnsel
werden gebildet. In beiden Fällen entsteht eine Minderversorgung der Mitochondrien, Zellen, und Organen mit Sauerstoff, was viele Symptome erklären würde. Die hier gelisteten Methoden versuchen, diese Problemkette an unterschiedlichen Stellen zu lösen. Ansprechpartner sind meist Privatärzte.

Wim-Hof Methode

Effekt
3/5
Nebenwirkungen
0/5

Cryotherapie

Effekt
4/5
Nebenwirkungen
1/5

IHHT

Effekt
4/5
Nebenwirkungen
1/5

Blutverdünner

Effekt
4/5
Nebenwirkungen
5/5

Sauerstoff-Konzentrator

Effekt
2/5
Nebenwirkungen
0/5

HBOT

Effekt
3/5
Nebenwirkungen
1/5

Ozon-Eigenbluttherapie

Effekt
3/5
Nebenwirkungen
1/5

Lunge & Atmung

Symptom-Orientiert

Husten, Sputum, Brennendes Gefühl in Lunge, Pfeifendes Atmen, Schnell außer Atem, Unruhiges Atemmuster
bei Belastung. Ansprechpartner ist der Lungenarzt.

Atemtherapie

Effekt
5/5
Nebenwirkungen
0/5

Asthmasprays

Effekt
5/5
Nebenwirkungen
2/5

Atemtrainer

Effekt
4/5
Nebenwirkungen
1/5

Ermüdung & PEM

Symptom-Orientiert

Krankheitsgefühl, „Batterie leer“, Antriebslosigkeit, Crashes nach Belastung.
Ansprechpartner sind Hausarzt, Post-COVID Ambulanz.

ACC 600

Effekt
4/5
Nebenwirkungen
2/5

Metformin

Effekt
4/5
Nebenwirkungen
4/5

Venlafaxin

Effekt
2/5
Nebenwirkungen
4/5

Melatonin

Effekt
3/5
Nebenwirkungen
1/5

Herzrasen & POTS

Symptom-Orientiert

Puls schnellt selbst bei kleinen Tätigkeiten in die Höhe, Tätigkeiten müssen wegen Puls abgebrochen werden.
Ansprechpartner sind Hausarzt, Kardiologe.

Kompressionsstrümpfe

Effekt
4/5
Nebenwirkungen
0/5

Salz & Kalium

Effekt
4/5
Nebenwirkungen
1/5

Beta-Blocker

Effekt
4/5
Nebenwirkungen
2/5

Ivabradin

Effekt
4/5
Nebenwirkungen
2/5

Mestinon

Effekt
???
Nebenwirkungen
???

Alternativmedizin

Symptom-Orientiert
Sicherlich nicht die Lösung aller Probleme. Es gibt aber viele Berichte, die Methoden aus dem Bereich der Heilpraktik zumindest eine unterstützende Wirkung zusprechen. Ansprechpartner sind Hausarzt, Osteopath, Physiotherapeut.

Vagusnervstimulation

Effekt
4/5
Nebenwirkungen
1/5

Elektrobäder

Effekt
4/5
Nebenwirkungen
1/5

Osteopathie

Effekt
3/5
Nebenwirkungen
0/5

Meditation

Effekt
3/5
Nebenwirkungen
0/5

Ultima Ratio: Teure Optionen

Ursachen-Orientiert

Stark umstritten unter Ärzten und Patienten. Kosten um die 15.000€ zu erwarten. Es gibt Berichte von Komplettheilungen, aber auch Berichte von komplett wirkungslosen Behandlungen oder Rückfällen.
Studien laufen. Nutzen lässt sich momentan schlecht abschätzen.

Blutwäsche

Effekt
???
Nebenwirkungen
???

* Die Inhalte dieser Webseite sind alleine zur Information und Inspiration bestimmt, und keinesfalls medizinische Ratschläge oder Handlungsempfehlungen. Jede Theorie und Medikation sollte ausführlich und in Person mit einem Facharzt und/oder Long-Covid Zentrum besprochen werden. Es wird keine Haftung für die Inhalte dieser Webseite übernommen. Es besteht keine Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität der bereitgestellten Informationen. Alle Angaben ohne Gewähr. Zu allem, was auf dieser Webseite steht, gilt: Die Informationen sollten nur als Ausgangspunkt für eigene Recherchen und Gespräche mit dem eigenen Arzt dienen. Auf keinen Fall sollten Selbstversuche unternommen werden.

Blutwäsche

Theorie

Blutwäsche ist eines der umstrittensten Themen in der Post-Covid-Community. Es gibt Berichte über Komplettheilungen, und Berichte über finanziell ruinierte Patienten die keinerlei Vorteil aus dieser sehr teuren Behandlung erhalten haben.

Ich würde eine Blutwäsche deswegen keinesfalls als ersten Behandlungsansatz erwägen. Wenn Patienten aber seit mehreren Monaten (oder sogar Jahren) an den Symptomen leiden, und schon vieles andere probiert haben, so macht ein Blutwäsche-Versuch als „Ultima Ratio“ evtl. Sinn.

Grundsätzlich gibt es drei Arten von Blutwäschen, welche für Long-Covid Patienten in Betracht kommen:


1. H.E.L.P. Apherese


2. Immunadsorption

  • Basierend auf der Theorie „Long-covid wird durch Autoantikörper ausgelöst, welche den eigenen Körper angreifen“
  • Filtert Autoantikörper (und alle Antikörper der größe IgM und IgG)
  • Erste Studien indizieren eine Erfolgschance von 70%. Informelle Umfragen indizieren eine Erfolgschance von 50%
  • 5 Anwendungen sind üblich
  • Kostenpunkt: 2400€ – 2600€ je nach Filter
  • Filter: Empfehlenswert sind der „Fresenius Globaffin“ oder der „Miltenyi TheraSorb“
  • Etablierte Anbieter:
    • DHZ Köln
    • DialyseCentrum Bayreuth
    • MVZ Kempten

3. Doppelfiltrations-Plasmapherese / InuSpherese / ToxoSpherese

  • Manche Ärzte bieten ihren Patienten diese spezielle Art der Blutwäsche an. Zu beachten ist: Hier ist die Datenlage besonders dünn! Die medialen verbreiteten „Erfolge“ zur Long-Covid Behandlung wurden immer mit H.E.L.P. Apheresen oder Immunadsorptionen erreicht.
 

Sowohl H.E.L.P. Apherese und Immunadsorption scheinen eine Erfolgschance um die 50% zu besitzen. Dies unterstützt die Hypothese, dass es mehrere unterschiedliche Ursachen / Baustellen bei Long-Covid gibt, und nicht jede Behandlung für jeden Patienten geeignet ist. 

H.E.L.P. und IA zielen schließlich auch auf völlig unterschiedliche Faktoren für die Blutwäsche ab (Mikrogerinnsel vs. Autoantikörper).

Welche der drei Formen ist die richtige für einen bestimmten Patienten? Schwer zu sagen. 

Wurde per Dunkelfeldmikroskopie das Vorliegen von Mikrogerinnseln, oder per Laboruntersuchung das Vorliegen von Autoantikörpern nachgewiesen, kann dies als Indiz für H.E.L.P. oder IA hilfreich sein, aber keinesfalls als Garant für Wirksamkeit.

Manche Zentren (z.B. MVZ Kempten, DialyseCentrum Bayreuth) bieten auch eine Kombination aus beiden Therapien an. Hier werden zuerst 2-3 H.E.L.P. Apheresen durchgeführt, und anschließend 5 Immunadsorptionen vorgenommen. Hierdurch werden beide möglichen Problemfelder (Mikrogerinnsel und AAK) adressiert.

Übliche Dosierung

H.E.L.P. Apherese: 5-8 Therapien

Immunadsorption: 5 Therapien

Kosten

Wird weder von gesetzlichen, noch von privaten Krankenkassen übernommen.

 

Immunadsorption

Theorie

Long-Covid-Patienten scheinen oft Mikrogerinnsel im Blut zu haben, welche die Suaerstoffversorgung für die Organe beeinträchtigen.

Mitt dem Einsatz von Blutverdünnern könnten diese Mikrogerinnsel aufgelöst werden.

Diese Theorie, und insbesondere die Anwendung von Blutverdünnern, ist aber wegen der starken Nebenwirkungen und Blutungsgefahren unter Ärzten umstritten.

Übliche Dosierung

Es gibt 3 Arten von Blutverdünnung, welche oft bei Long-Covid Patienten eingesetzt werden:

 

1) Mittels Nattokinase und Serapeptase

Frei verkäufliche Nahrungsergänzungsmittel. 

2.000 FU Nattokinase, 120.000 FU Serrapeptase (Empfehlung: Doctor’s Best Serrapeptase Kapseln) pro Tag

Kann ergänzt werden mit Bromelain und Curcumin.

2) Mittels Aspirin

Frei verkäuflich in der Apotheke. 1x Aspirin 100 pro Tag

3) Dreifach-Blutverdünnung

Kombination aus Aspirin, Eliquis, und Clopidrogel. Hohe Nebenwirkungen. Hohes Blutungsrisiko.

Ansprechpartner

Long-Covid Zentren.

Kosten

Kann auf Kassenrezept verordnet werden. 

Da meist aber nur Privatärzte bereit sind, Blutverdünner für Long-Covid zu verschreiben, betragen die Kosten ca. 200-300€.

Meditation

Theorie

Bei Long-Covid-Patienten scheint das Nervensystem oft im „Dauerstress“ zu sein, wodurch keine wirkliche Erholung möglich ist. Folgen sind unter Anderem Erschöpfung, zitternde Muskeln, unruhiger Schlaf.

 

Meditation ist sicherlich nicht die Lösung aller Long-Covid Beschwerden, kann aber dabei helfen mit diesen besser umzugehen, und dem Körper etwas mehr Erholung und Ruhe zu gönnen.

Vor-Ort Klassen

Meditationsklassen werden auch oft in ReHa-Einrichtungen, in Fitnesstudios, und in Yoga-Zentren angeboten.

Osteopathie

Kosten

Ca. 100€ pro Sitzung. 5-10 Sitzungen empfohlen.

Privatkassen übernehmen die Kosten meist.

Gesetzliche Kassen übernehmen die Kosten nur selten, es ist aber meist möglich einen Zuschuss von bis zu 200€ zu erhalten.

Elektrobäder

Theorie

Bei Long-Covid-Patienten scheint das Nervensystem oft im „Dauerstress“ zu sein, wodurch keine wirkliche Erholung möglich ist. Folgen sind unter anderem Erschöpfung, zitternde Muskeln, unruhiger Schlaf.

Auch ist es möglich, dass Long-Covid Patienten oft unter so starker Ermüdung leiden, dass das vegetative Nervensystem einen externen „Anreiz“ braucht, um wieder aktiver zu werden.

Eine mögliche Behandlungsoption ist hier die sogenannte Elektrotherapie mit Bädern, und insb. das Stangerbad und das 4-Zellen-Bad.

Hier wird ein konstanter Stromfluss verwendet, um das vegetative Nervensystem entweder zu beruhigen (Empfohlen bei Schlafproblemen), oder aber zu stimulieren (Empfohlen bei Erschöpfung).

Ansprechpartner

Stangerbad oder 4-Zellen-Bad werden oft in ReHa-Einrichtungen oder von Physiotherapeuten angeboten.

Kann vom Hausarzt verschrieben werden.

Kosten

Kann auf Kassenrezept verordnet werden. 

Vagusnerv-Stimulation

Ansprechpartner

Osteopath

Kosten

Ca. 50 – 100€ für die Ausstattung.

Ca. 200€ für die Einstellung beim Osteopathen.

Mestinon

Theorie

Das Medikament Mestinon wird meist in Kombination mit Low-Dose-Naltrexone für Long-Covid Patienten verschrieben.

 

Erste Fallstudien zeigen, dass durch Mestinon die Kommunikation des Nervensystems mit den Muskeln verbessert wird, POTS reduziert wird, der Parasympathikus aktiviert wird (führt zu Beruhigung und Erholung des Nervensystems), und das Hormon Dopamin gesteigert wird (wodurch Patienten mehr Antrieb haben).

Übliche Dosierung

10mg -40mg pro Tag.

Ansprechpartner

Hausarzt. Kardiologe. Long-Covid Zentren.

Kosten

Kann auf Kassenrezept verordnet werden. 

Da meist aber nur Privatärzte bereit sind, Mestinon für Long-Covid zu verschreiben, betragen die Kosten ca. 50€.

Ivabradin

Theorie

Long-Covid-Patienten leiden oft unter einem erhöhtem Ruhepuls, Herzrasen bei leichten Belastungen, oder auch POTS (Posturale Tachykardiesyndrom).

Die Ursache für diese Symptome ist noch nicht eindeutig geklärt. Es stehen aber zwei Arten von Medikamenten als symptomatische Behandlung bei Herzrasen zur Verfügung: Betablocker und If-Kanalblocker.

 

Für Patienten mit Asthma oder Lungenproblemen sind If-Kanalblocker wie „Ivabradin“ oft die bessere Wahl.

Diese beruhigen den Herzschlag, ohne andere Rezeptoren oder Organe so stark zu beinflussen wie Betablocker.

Übliche Dosierung

Ivabradin wirkt meist nur 12 Stunden.

 

Ein gutes Einnahmeschema ist deswegen z.B. 2,5mg Morgens sowie 2,5mg Abends.

Ansprechpartner

Hausarzt. Kardiologe.

Kosten

Kann auf Kassenrezept verordnet werden. 

Betablocker

Theorie

Long-Covid-Patienten leiden oft unter einem erhöhtem Ruhepuls, Herzrasen bei leichten Belastungen, oder auch POTS (Posturale Tachykardiesyndrom).

Die Ursache für diese Symptome ist noch nicht eindeutig geklärt. Es stehen aber zwei Arten von Medikamenten als symptomatische Behandlung bei Herzrasen zur Verfügung: Betablocker und If-Kanalblocker.

 

Betablocker sind weit verbreitet und gelten als Standardtherapie bei erhöhtem Herzschlag und Herzrasen.

Zudem haben sie bei Long-Covid Patienten unter Umständen den Vorteil, dass Betablocker das Nervensystem beruhigen (bzw. den Sympathikus weniger aktiv machen), und somit auch den „Dauerstress“, unter dem die Körper von Long-Covid Patienten oft stehen, reduzieren.

 

Hinweis: Betablocker eignen sich nicht für Asthmatiker oder für Patienten mit Lungenproblemen! Da selbst b1-selektive Betablocker auch die beta2-Rezeptoren beeinflussen, haben alle Betablocker das Risiko, Verkrampfungen in der Lunge auszulösen. Für solche Patienten eignen sich If-Kanalblocker (z.B. Ivabradin) besser.

Übliche Dosierung

Ein häufig verschriebener Betablocker ist „Bisoprolol“.

Z.B. 5mg täglich.

 

Ansprechpartner

Hausarzt. Kardiologe.

Kosten

Kann auf Kassenrezept verordnet werden. 

Salz & Kalium

Theorie

Long-Covid-Patienten scheinen oft an Herzrasen oder POTS zu leiden.

 

Hier hilft die Einnahme von Salz (auch wenn dieses sonst als ungesund betrachtet wird).

Auch Elektrolyte können helfen (z.B. aus der Apotheke: Saltadol).

Zudem wird Kalium eine beruhigende Wirkung auf den Herzschlag nachgesagt.

 

Übliche Dosierung

Salz: Bis zu 10g pro Tag (Tipp: Es gibt auch Salztabletten und Bonbons)

Elektrolyte: 1 Beutel pro Tag

Kalium: Ca. 400mg pro Tag.

Kompressions-Strümpfe

Theorie

Long-Covid-Patienten scheinen oft an Herzrasen oder POTS zu leiden.

Eine mögliche Erklärung hierfür ist, dass aufgrund von Gefäßschwäche zu viel Blut im Körper in die Beine absinkt, und das Herz stärker schlägt um das Blut nach oben zu transportieren.

 

Kompressionsstrümpfe drücken die Gefäße der Beine zusammen, wodurch automatisch weniger Blut nach unten sinkt, und das Herz entlastet wird. Dadurch helfen Kompressionsstrümpfe vielen Post-Covid Patienten, diese Phasen an Herzrasen zumindestens zu verringern.

Meist reichen Kompressionsstrümpfe, die nur zu den Knien gehen.

Übliche Dosierung

Tagsüber tragen, nachts ablegen.

Ansprechpartner

Hausarzt. Kardiologe.

Kosten

Kann auf Kassenrezept verordnet werden. 

Auch frei verkäuflich für ca. 20€ pro Paar erhältlich.

Metformin

Übliche Dosierung

z.B. 250mg morgens, 250mg abends.

Ansprechpartner

Hausarzt. Endokrinologe. Long-Covid Zentren.

Kosten

Kann auf Kassenrezept verordnet werden. 

Da meist aber nur Privatärzte oder Online-Apotheken bereit sind, Metformin für Long-Covid zu verschreiben, betragen die Kosten ca. 20-30€.

Sauerstoff-Konzentrator

Theorie

Bei Long-Covid-Patienten ist oftmals die Sauerstoffversorgung in die Organe beeinträchtigt.

 

Eine mögliche Behandlung (neben Blutverdünnung, HBOT, und Ozontherapie), um die Sauerstoffversorgung im Körper zu erhöhen, ist die Anschaffung eines Sauerstoff-Konzentrators für daheim. Dies ist im Vergleich zu den anderen genannten Optionen relativ günstig (ca. 300€) und nebenwirkungsarm, dafür aber auch nicht so effektiv.

Übliche Dosierung

Die übliche Empfehlung lautet 1-mal pro Tag 30 Minuten über den Konzentrator zu atmen.

Kosten

Kann z.B. auf Amazon erworben werden.

Ca. 300€-350€.

Melatonin

Theorie

Long-Covid-Patienten leiden oft unter Schlafproblemen.

Auch wurde in Laboruntersuchungen oft geringere Melatonin-Level bei Long-CovidPatienten nachgewiesen.

Eine einfache Lösung hierfür: Handelsübliche Melatoninsprays aus der Apotheke, zum Sprühen vor dem Schlafengehen.

Übliche Dosierung

1mg Spray Abends

Ansprechpartner

Apotheke.

Kosten

Ca. 15€ für ein Spray, ausreichend für ca. 1 Monat.

Venlafaxin

Theorie

Long-Covid ist keine Depression.

Leider wird für Long-Covid Patienten oftmals fälschlicherweise die Diagnose Depression gestellt, da die üblichen Depressions-Fragebögen Kategorien wie „Erschöpfung“ und „Antriebslosigkeit“ abfragen, bei welchen Long-Covid Patienten natürlich aufgrund ihrer Erkrankung hoch abschneiden. Dennoch gilt: Unzählige Studien haben mittlerweile nachgewiesen, dass für das Post-Covid-Syndrom eine körperliche Ursache zugrunde liegt, keine reine Psychosomatik oder Depression.

 

Wieso wird hier dennoch ein Antidepressivum wie Venlafaxin gelistet: Es gibt durch Studien einige Hinweise, dass Long-Covid Patienten Serotonin-Antikörper, verringerte Serotoninspiegel, oder verringertes Tryptophan (ein Vorläufer von Serotonin) aufweisen. Hier würde ein Antidepressivum Sinn machen, um den Serotoninspiegel zu erhöhen. Zudem steigert Venlafaxin durch seine noradrenerge Wirkung in geringem Maße auch den Antrieb von Patienten.

Zusammenfassend gilt: Antidepressiva sollten wahrscheinlich nicht als erster Behandlungsversuch in Erwägung gezogen werden. Hier gibt es bessere Alternativen, wie z.B. Low-Dose-Aripiprazol. Ergeben die Bluttests aber Serotonin-Antikörper, oder verringerte Serotoninspiegel, so könnte Venlafaxin einen Versuch wert sein.

Übliche Dosierung

Venlafaxin: 7 Tage Einschleichen mit 37,5mg. Danach 75mg pro Tag.

Achtung: Bei Antidepressiva ist ein kontrolliertes Ausschleichen sehr wichtig. Nicht ohne Arztgespräch spontan absetzten!

Ansprechpartner

Psychater. Long-Covid Zentren mit neurologischem Schwerpunkt (z.B. Max-Planck Institut).

Kosten

Kann auf Kassenrezept verordnet werden.

ACC

Theorie

ACC 600 ist ein frei verkäuflicher Schleimlöser bei Husten mit dem Wirkstoff Acetylcystein.

Interessanterweise hat dieser Wirkstoff aber noch mehrere positive Nebeneffekte. Einer dieser Nebeneffekte ist die Reduzierung von Laktat in den Muskeln.

Bei Long-Covid Patienten ist erhöhtes Muskellaktat eine mögliche Erklärung für die Symptome Erschöpfung und Müdigkeit.

Es bietet sich also an, für 2-3 Wochen eine Therapie mit ACC 600 auszuprobieren.

 

Übliche Dosierung

1 Brausetablette in Wasser aufgelöst pro Tag.

Kann bei Bedarf bis auf 2 Tabletten erhöht werden.

Ansprechpartner

Das eigene Muskellaktat kann über eine sog. Blutgasanalyse bei Pneumologen getestet werden.

Kosten

Ca. 20€ für 40 Brausetabletten.

Atemtrainer

Ansprechpartner

Pneumologe. Hausarzt.

Kosten

Viele der Atemttrainer können auf Kassenrezept verordnet werden. Hierfür muss die „PZN“ des jeweiligen Trainer recherchiert werden (bei den obigen Shop-Apotheke Links ist diese PZN in der Produktbeschreibung). Der Arzt kann damit ein Rezept ausstellen, und die lokale Apotheke kann den Trainer bestellen.

Asthmasprays

Ansprechpartner

Pneumologe.

Kosten

Kann auf Kassenrezept verordnet werden. 

Atemtherapie

Theorie

Ein häufig beobachtetes Phänomen bei Long-Covid Patienten: In Ruhe, und vor allem unter Belastung, entwickelt sich ein „chaotisches Atemmuster“, als hätten die Patienten das Atmen in gewissem Umfang „verlernt“.

Dies könnte zum einen an Autoantikörpern liegen, welche das Gehirn beeinflussen, oder auch ein Symptom einer allgemeinen Dysautonomie sein.

In jedem Fall kann Atemtherapie bei einem Physiotherapeuten dabei helfen, das richtige unbewusste Atmen wieder zu „erlernen“.

Ansprechpartner

Hausarzt. Pneumologe.

Kosten

Kann auf Kassenrezept verordnet werden.  Ist zudem bei der Diagnose Post-Covid budgetneutral für den Arzt.

Ozon-Eigenbluttherapie

Theorie

Bei Long-Covid-Patienten ist oftmals die Sauerstoffversorgung in die Organe beeinträchtigt.

 

Eine mögliche Behandlung (neben Blutverdünnung, HBOT, und Sauerstoff-Konzentrator), um die Sauerstoffversorgung im Körper zu erhöhen, ist die sogenannte Ozontherapie.

 

Hier wird dem Patienten eine geringe Menge Blut entnommen, mit Ozon (hochkonzentrierter Sauerstoff) vermischt, und dann wieder in den Körper geführt. Bei den meisten Anbietern folgt eine Infusion an Vitaminen (z.B. Vitamin C oder B12).

 

Die Ozontherapie hat einen kurzfristigen (energiesteigernden) und einen langfristigen (entzündungshemmenden) Effekt.

Übliche Dosierung

10-15 Behandlungen, 2 Behandlungen pro Woche.

Ansprechpartner

Oftmals von Privatärzten oder Heilpraktikern angeboten.

Kosten

Keine Kassenleistung. Kosten ca. 90€ – 120€ pro Behandlung, je nach Anbieter.

HBOT

Theorie

Bei Long-Covid-Patienten ist oftmals die Sauerstoffversorgung in die Organe beeinträchtigt.

 

Eine mögliche Behandlung (neben Blutverdünnung, Ozontherapie, und Sauerstoff-Konzentrator), um die Sauerstoffversorgung im Körper zu erhöhen, ist die Hyperbare Sauerstofftherapie (HBOT).

 

Ursprünglich für die Behandlung von Tauchkrankheiten entwickelt, wird die HBOT nun bei mehreren Krankheitsbildern angewendet, wenn eine bessere Sauerstoffversorgung und ein und antientzündlicher Effekt erreicht werden soll.

Der Patient befindet sich in einer Druckkammer, in welcher ein Überdruck erzeugt wird, und atmet konzentrierten Sauerstoff ein. Hierdurch wird die Sauerstoffkonzentration im Blut und Gewebe deutlich erhöht.

 

Es gibt zwei Arten von HBOT Therapien:

  • Die traditionelle, medizinische, HBOT: Wird nur in Kliniken angeboten. Professionelle Mehr-Personen Druckkammern aus Metall. Druck ist ca. 3 bar. Kosten ca. 250€ pro Behandlung. Sehr effektiv.
  • Die sogenannte „milde“ HBOT: Wird in Fitnesscentern und Spas angeboten. Meist eine Einpersonenkammer aus weichem Stoff. Druck ist ca. 1,3 bar. Kosten ca. 60€ – 100€ pro Behandlung. Entsprechend geringere Effektivität.

 

Übliche Dosierung

Die übliche Empfehlung lautet 30-40 HBOT Behandlungen.

Kosten

Keine Kassenleistung.

Blutverdünner

Theorie

Long-Covid-Patienten scheinen oft Mikrogerinnsel im Blut zu haben, welche die Suaerstoffversorgung für die Organe beeinträchtigen.

Mitt dem Einsatz von Blutverdünnern könnten diese Mikrogerinnsel aufgelöst werden.

Diese Theorie, und insbesondere die Anwendung von Blutverdünnern, ist aber wegen der starken Nebenwirkungen und Blutungsgefahren unter Ärzten umstritten.

Übliche Dosierung

Es gibt 3 Arten von Blutverdünnung, welche oft bei Long-Covid Patienten eingesetzt werden:

 

1) Mittels Nattokinase und Serapeptase

Frei verkäufliche Nahrungsergänzungsmittel. 

2.000 FU Nattokinase, 120.000 FU Serrapeptase (Empfehlung: Doctor’s Best Serrapeptase Kapseln) pro Tag

Kann ergänzt werden mit Bromelain und Curcumin.

2) Mittels Aspirin

Frei verkäuflich in der Apotheke. 1x Aspirin 100 pro Tag

3) Dreifach-Blutverdünnung

Kombination aus Aspirin, Eliquis, und Clopidrogel. Hohe Nebenwirkungen. Hohes Blutungsrisiko.

Ansprechpartner

Long-Covid Zentren.

Kosten

Kann auf Kassenrezept verordnet werden. 

Da meist aber nur Privatärzte bereit sind, Blutverdünner für Long-Covid zu verschreiben, betragen die Kosten ca. 200-300€.

IHHT

Theorie

Mehrere Studien haben nachgewiesen, dass die Mitochondrien bei Long-Covid Patienten geschwächt sind.

Da dies die Kraftwerke unserer Zellen sind, resultieren Symptome wie Kraftlosigkeit, Erschöpfung, POTS.

 

Bei der Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Therapie (IHHT) trägt man für ca. 60 Minuten eine Maske, und bekommt im 5-Minuten-Takt abwechselnd sauerstoffreiche und sauerstoffarme Luft zugeführt. Hierdurch werden alte Mitochondrien abgebaut, und neue Mitochondrien gebildet.

Übliche Dosierung

2 Sitzungen pro Woche, 10-15 Sitzungen insgesamt.

Ansprechpartner

Privatärzte oder kommerzielle Anbieter.

Kosten

Privat bezahlt. Kosten ca. 100€ pro Sitzung.

Cryotherapie

Theorie

Mehrere Studien haben gezeigt, dass die Gefäße bei Long-Covid-Patienten stark geschwächt sind.

Es bietet sich deswegen an, geziehltes Training für Gefäße, Kreislauf, und Immunsystem zu betreiben.

Eine Methode, die von vielen Long-Covid Patienten als sehr hilfreich bewertet wird, ist die sogenannte Cryotherapie.

Hier stellt man sich, meist bei privaten Anbietern, für 3-5 Minuten in Unterwäsche in eine Eiskammer, wodurch sich die Gefäße schnell zusammenziehen müssen und der Kreislauf angeregt wird.

Um einen Anbieter zu finden, eignen sich Suchbegriffe wie „Cryotherapie“, „Eisbox“, „Kältekammer“.

Ein guter Anbieter sollte maximal 30€ pro Sitzung kosten, und einem anbeiten die Länge der Sitzung (2-5 Minuten) selber zu wählen.

Übliche Dosierung

2 mal pro Woche.

Mit 2-3 Minuten beginnen, Hochsteigern bis auf 5 Minuten möglich.

Kosten

Muss privat gezahlt werden.

Ca. 30 € pro Sitzung.

Über Groupon oder Abonnements wie Urban-Sports-Club finden sich oft Rabatte.

Wim-Hof-Methode

Theorie

Die Wim-Hof Methode ist eine bereits seit Langem etablierte Methode zur Stärkung der eigenen Energie und zum Training des Immunsystems.

Sie kombiniert zwei Methoden: Zum einen setzt man sich aktiv der Kälte aus (Kalt duschen, Eisscchüsseln, Eisbaden), zum anderen verwendet man eine bestimmte Atemtechnik um den Körper mit schwankenden Sauerstoffsättigungen zu trainieren.

Die Wim-Hof Methode ist damit eine gute „Zuhause & Billig“ Version von einer Cryotherapie und einer IHHT Therapie.

 

Übliche Dosierung

1 mal pro Tag

Antivirale Mittel

Theorie

Eine mögliche Ursache für das Post-Covid-Syndrom könnten Reste des Covid-19 Spike-Proteins im Körper sein.

Es laufen deswegen momentan mehrere Studien, um zu untersuchen ob die Gabe von antiviralen Mitteln die Virusreste beseitigen und damit die Symtpome auflösen kann.

Hier gibt es vor allem 3 Ansätze:

 

1) Paxlovid

Paxlovid ist ein antivirales Mittel speziell gegen Covid-19 während einer akuten Infektion. Studien untersucchen momentan, ob eine 15-tägige Behandlung mit Paxlovid bei Long-Covid helfen kann. Ergebnisse liegen leider noch nicht vor. Auch verschreiben die meisten Ärzte in Deutschland Paxlovid noch nicht einmal während einer akuten Infektion (aufgrund der vielen Wehselwirkungen mit anderen Medikamenten), weswegen es unmöglich sein wird Paxlovid als 15-Tage Behandlung (drei Packungen anstatt einer) momentan zu erhalten.

 

2) Lithium Orotat

Es gibt erste Berichte, nach denen eine Behandlung mit niedrig dosiertem Lithium bei Long-Covid Symptomen hilft, mutmaßlich weil Lithium Reste des Spike-Proteins abbaut.

Da niedrig dosiertes Lithium, in Form von Lithium Orotat, bereits länger für verschiedene Beschwerden eingesetzt wird, haben manche Privatärzte Erfahrung damit und verschreiben es an Ihre Patienten. 

Anbieter für Lithium-Orotat-Kapseln sind: https://www.kloesterl-shop.de/lithium-5-orotat-60st-80008004 oder auch https://www.eisbaerapotheke.de/rezepturen.php

 

3) Tinkturen aus den Naturheilweisen

Nicht durch Studien bestätigt. In den Naturheilwesen wird aber z.B. mit Artemisia Tinktur, Karde Tinktur, und Cats Claw Tinktur sowie Lysin gearbeitet, um eine antivirale Wirkung hervorzubringen.

Verkauf erfolgt beispielsweise durch https://www.xn--krutermixtur-hcb.de/

Übliche Dosierung

Paxlovid: 15 Tage, jeweils morgens und Abends

Lithium: 5 Wochen, 230mg Lithium-Orotat (entspricht 10mg Lithium), morgens

Tinkturen: Von jeder Tinktur 5 Tropfen in heißes Wasser geben und trinken. 6 Wochen.

Kosten

Paxlovid: Kann auf Kassenrezept verordnet werden.

Lithium: Privat bezahlt. Ca. 70€ für 5-Wochen Kapseln.

Tinkturen: Privat bezahlt. Ca. 100€

Valtrex

Theorie

Eine mögliche Erklärung für das Post-Covid-Syndrom: Durch die Covid-19 Infektion wurden andere latente Viren im Körper reaktiviert (z.B. EBV oder CMV).

Selbst wenn der PCR Test auf diese Viren negativ ausfällt: Manche Patienten haben dennoch antivirale Mittel wie Alaciclovir / Valaciclovir / Valtrex (Mittel gegen Herpesviren) ausprobiert, und von Besserungen ihrer Symptomatik berichtet. 

 

Diese Behandlung sollte nur nach ausführlichen Tests auf Reaktivierungen und einem Gespräch mit dem Hausarzt erfolgen.

Auf keinen Fall sollten unseriöse Internet-Apotheken verwendet werden, um sich das Medikament eigenmächtig zu besorgen.

Übliche Dosierung

Morgens und Abends 1000mg für 1-2 Wochen.

Ansprechpartner

Hausarzt

Kosten

Kann auf Kassenrezept verordnet werden.

Nikotinpflaster

Theorie

Mehrere Forscher konnten zeigen, dass das mit SARS-CoV-2 verwandte Spike-Glykoprotein (SGP) nicht nur an ACE-2-Rezeptoren bindet, sondern auch DNA-Abschnitte aufweist, die hoch affin zu nikotinischen Acetylcholinrezeptoren (nAChR) sind. Der nAChR ist die Hauptstruktur der cholinergen Neuromodulation und für die koordinierte Interaktion neuronaler Netzwerke verantwortlich. Nikotin zeigt eine bis zu 30-fach höhere Affinität zu nACHRs als Acetylcholin (ACh). Es kann daher sein, dass Nikotin das Virus von der nAChR-Bindung verdrängen und den Weg für eine ungestörte Signalübertragung ebnen kann.

Es werden also durch das Nikotin Rezeptoren befreit, die unter Umständen während der Covid-19 Infektion „geschlossen“ wurden.

Übliche Dosierung

Niktoinpflaster mit 7 oder 14mg, ein Pflaster pro Tag.

7-14 Tage lang tragen.

Nebenwirkungen

Es sind relativ viele Nebenwirkungen möglich. Vor allem erhöhter Herzschlag, Schwindel, Gereiztheit.

Kosten

Muss privat ohne Rezept in Apotheke oder Online erworben werden.

Antihistaminika

Theorie

Long-Covid als Überreaktion des Immunsystems.

Antihistaminika können helfen, allergische Reaktionen zu beruhigen.

Zudem scheinen viele Long-Covid Patienten mit einem Mastzellaktivierungssyndrom zu kämpfen. Auch hier helfen Antihistaminika oft.

 

Es gibt zwei Klassen von Antihistaminika, welche einzeln ausprobiert oder kombiniert werden können: H1- und H2 Antihistaminika.

 

Aus den H1-Antihistaminika empfiehlt sich z.B. Ebastin (Ältere Präparate wie Cetirizin verursachen oft starke Müdigkeit als Nebenwirkung).

Bei Verdacht auf ein Mastzellaktivierungssyndrom empfiehlt sich auch der H1-Blocker Ketotifen, welcher eine Mastzell-stabilisierende Wirkung hat.

Aus den H2-Antihistaminika empfiehlt sich Famotidin.

 

Übliche Dosierung

Ebastin 20mg, 1 Abends.

Ketotifen 1mg, 1 Abends.

Famotidin 20mg, 1 Morgens, 1 Abends.

Ansprechpartner

Allergologe, HNO-Arzt, Hausarzt.

Kosten

Wird von gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Monoklonale Antikörper

Theorie

Monoklonale Antikörper sind eine neue Klasse von Medikamenten, welche bis jetzt erfolgreich für Rheuma und schweres Asthma eingesetzt werden.

Es laufen bereits Studien, welche die Wirkung von diesen, sehr teuren, Spritzen auf Post-Covid untersuchen.

Hier gibt es 3 Ansätze:

 

1) Monoklonale Antikörper gegen Covid-19 Virusreste

Z.B. „Ronapreve“.

Wurde zu Beginn der Pandemie eingesetzt, um bei schweren akuten Covid-19 Verläufen das Virus zu bekämpfen. Könnte bei Long-Covid nachträglich eingesetzt werden, um Virusreste zu beseitigen. In Deutschland wird es kaum einen Arzt geben, der dies bereits an seine Long-Covid Patienten verschreibt.

 

2) Biologika zur Unterbrechung von Entzündungsketten

Z.B. „Tezepelumab“ und „Omalizumab“.

Meist monatlich gespritzt, unterbrechen diese Antikörper die Entzündungsketten im Körper. Dies könnte auch bei Long-Covid von Vorteil sein, da viele der Symptome durch Entzündungsreaktionen erklärbar sind. 

Biologika werden noch nicht als Off-Label Therapie für Long-Covid verschrieben.

Realistisch betrachtet haben also nur Patienten mit Vorerkrankung Rheuma oder Asthma eine Chance, Biologika zu erhalten. Hierzu muss nachgewiesen werden, dass die Covid-Infektion die Vorerkrankung erheblich verschlechtert hat. Dies geschieht über den entsprechenden Facharzt.

 

3) Monoklonale Antikörper zur Verringerung von Autoantikörpern

Z.B. „Rituximab“.

Viele Long-Covid Patienten haben diverse Autoantikörper im Blut, welche sich gegen körpereigenes Gewebe und Organe richten. Die Gabe externer Antikörper könnte helfen, diese schädlichen Autoantikörper zu verringern. Studien laufen.

Übliche Dosierung

Abhängig vom spezifischen Antikörper.

Meist ca. 1 mal pro Monat.

Kosten

Biologika sind enorm teuer (ca. 1500-3000€ pro Spritze). Facharzt muss gesonderten Antrag bei Krankenkasse stellen.

Low-Dose-Aripiprazol

Theorie

Low-Dose-Aripiprazol ist die niedrig dosierte Version des Medikamentes Abilify.

LDA wird bereits für Krankheiten wie ME/CFS eingesetzt, und eignet sich insbesondere bei kognitiven Einschränkungen durch Long-Covid.

Dies geschieht, indem LDA kurzzeitig die Produktion von Dopamin erhöht.

Im Vergleich zu LDN (Low-Dose-Naltrexone): LDA scheint eher geeignet für kognitive Symptome, LDN eher für körperliche Symptome.

Übliche Dosierung

Mit 1 Tropfen beginnen. Alle 5 Tage um 1 Tropfen erhöhen, bis Wirkung einsetzt.

Maximal 2,5 ml / Tag.

Ansprechpartner

Neurologe

Kosten

Kann auf Kassenrezept verordnet werden.

Low-Dose-Naltrexone

Theorie

Long-Covid könnte durch Überreaktion des Immunsystems, also eine Art Auto-Immunität, hervorgerufen sein.

Low-Dose-Naltrexone ist die niedrig dosierte Version des Medikamentes Naltrexon.

LDN wird bereits für Krankheiten wie ME/CFS eingesetzt und scheint Auto-Immunität herunterzuregulieren.

Dies geschieht, indem LDN kurzzeitig die Produktion von Endorphinen erhöht, welche wiederum einen beruhigenden Effekt auf das Immunsystem haben.

Viele Patienten berichten, dass sie durch LDN weniger „Crashes“ nach Aktivitäten erleben, und sich so besser hochtrainieren können.

Im Vergleich zu LDA (Low-Dose-Aripiprazol): LDA scheint eher geeignet für kognitive Symptome, LDN eher für körperliche Symptome.

Übliche Dosierung

0,5mg – 4,5mg

Start mit 0,5mg, wöchentliche Erhöhung um 0,5mg bis zu einer wirksamen Dosis.

Nebenwirkungen

Laut Berichten sind wenige Nebenwirkungen zu befürchten.

Am häufigsten scheinen Magen-Darm-Beschwerden aufzutreten.

Ansprechpartner

Hausärzte (die meisten haben mit LDN aber leider keine Erfahrung).

Privatärzte (manche arbeiten bereits für andere Krankheiten mit LDN).

 

Empfohlene Apotheke zur Bestellung von LDN: https://www.low-dose-apotheke.de/home/

Kosten

Muss privat bezahlt werden.

Termin bei Privatarzt ca. 200€.

100 Kapseln ca. 70€.

Kortison Stoßtherapie

Theorie

Das Immunsystem überreagiert bei Long-Covid und erzeugt Entzündungen im ganzen Körper. 

Eine Stoßtherapie mit Kortison könnte die Entzündungen bekämpfen, und dass Immunsystem „resetten“.

Übliche Dosierung

4 Wochen täglich 40mg Prednisolon.

Danach ausschleichen durch wöchentlich je 10mg Reduktion.

 

Wichtig: Vor beginn der Therapie und nach Therapie Cortisol und ACTH im Blut testen lassen (morgens, nüchtern).

Nebenwirkungen

Hohe Gefahr für Nebenwirkungen, da Prednisolon das Immunsystem unterdrückt. Erhöhte Infektanfälligkeit während Therapie.

Zudem: Durch Überschreiten der Cushing-Schwelle mit Kortison: Gewichtszunahme, Herzrasen, Kreislaufprobleme, …

Ansprechpartner

Lungenfacharzt, Hausarzt.

Kosten

Wird von gesetzlichen Krankenkassen übernommen.